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manual Frequency Restoration Reserve

Aktivierung der manual Frequency Restoration Reserve

mFRR-Abrufe werden durch das von den ÜNB betriebene System MOLS (MeritOrderListenServer) abgewickelt. Der MOLS stellt sowohl die Verbindung zu den Anbietern als auch zur europäischen MARI-Plattform für den internationalen Austausch von mFRR bereit. Die ÜNB übermitteln alle Gebote sowie auch etwaige Bedarfe an die MARI-Plattform. Eine direkte Verbindung zwischen Anbieter und MARI besteht nicht. Mehr Informationen zur MARI Plattform erhalten Sie hier.

Anbindung an MOLS

Die Kommunikation zwischen MOLS und Anbieter läuft i.d.R. automatisiert. Der Anbieter benötigt daher zur Aktivierung ein lokales Tool. Seitens ÜNB wird dazu der Anbieterclient MeRLin kostenlos zur Verfügung gestellt. Alternativ ist es auch möglich eine Eigenentwicklung per Anbieterschnittstelle anzubinden.

In der untenstehenden Abbildung sind die Kommunikationsschnittstellen zwischen MOLS und den Anbietern dargestellt. Datenaustausche, die für eine Aktivierung nicht direkt maßgelblich sind, sind grau dargestellt. Auch die Kommunikation zu MARI ist grau dargestellt. Falls die Plattform nicht verfügbar ist, werden mFRR-Abrufe lokal abgewickelt. Bestätigungsdateien (ACK) sind in der Abbildung zur Verbesserung der Übersicht nicht enthalten.

Der MOLS erhält sowohl Stammdaten als auch das Vergabeergebnis von der Internetplattform www.regelleistung.net. Gleichermaßen erhalten alle mFRR-Anbieter direkt von dieser Plattform die Information, ob Angebote bezuschlagt oder abgelehnt wurden.

Erst nach Abschluss des Regelarbeitsmarktes für ein Produkt wird das Vergabeergebnis für das Produkt an die Abrufsysteme der MRL-Anbieter gesendet, um diese zu initialisieren.

Am Abruftag selbst tauscht der MOLS mit dem Abrufsystem des Anbieters diverse Dateien aus, beispielsweise Kommunikationstests zur Überprüfung der Kommunikation MOLS <-> Anbieter, Aktivierungs- und Abmeldenachrichten sowie deren Bestätigung.

Der MOLS - sowie alle anderen angebundenen ausländischen ÜNB - sendet alle Bedarfe und Gebote an MARI. Dort werden diese optimiert. Anschließend übermittelt MARI die zu aktivierenden Leistungen an den MOLS.

Am Tagesende sendet der MOLS Handelsbestätigungen an die Abrufsysteme der Anbieter, um den letzten Stand der Aktivierungen und verfügbaren Leistung mit dem MRL-Anbieter zur Konsolidierung auszutauschen.

Abruf von Leistung

Der Abruf der mFRR erfolgt grundsätzlich in aufsteigender Reihung der Arbeitspreise (Merit-Order) bei positiver Aktivierungsrichtung, bzw. in absteigender Reihung bei negativer Aktivierungsrichtung. Bei Preisgleichheit entscheidet der Zufall. Die Einkürzung eines als unteilbar gekennzeichneten Angebots beim Abruf ist nicht zulässig. Durch die Anbindung an MARI erweitert sich die Reihung auf ausländische Gebote.

Es wird zwischen Scheduled Activation (SA, dt. Fahrplan-Aktivierung) und Direct Activation (DA, dt. Direkt-Aktivierung) unterschieden. Eine SA bezieht sich auf eine bestimmte Viertelstunde (MTU0). Diese Aktivierung wird durch die dt. ÜNB bevorzugt angewendet. Eine DA hingegen erlaubt es, mFRR zu einem beliebigen Zeitpunkt zu aktivieren. Der Aktivierungszeitraum endet mit dem Ende der nächsten Viertelstunde (MTU1). Die untenstehenden Abbildungen verdeutlichen die Unterschiede sowie die zeitlichen Verläufe.

Sheduled Activation (Fahrplan-Aktivierung)

Direct Activation (Direkt-Aktivierung)

Im Falle eines Abrufs erhalten die Anbieter spätestens 7,5 Minuten vor Beginn des Aktivierungszeitraums eine Aktivierungsnachricht. Die Vollaktivierungszeit beträgt 12,5 Minuten nach dem Aktivierungszeitpunkt und beinhaltet die Vorbereitungsphase und den Rampenzeitraum.

Die Lieferung erfolgt möglichst linear. Es ist eine zehnminütige Aktivierungs- und eine zehnminütige Deaktivierungszeit vorgesehen. 50% der angeforderten Regelleistung muss zu Beginn des Aktivierungszeitraumes erbracht werden. Die volle abgerufene Leistung muss spätestens 5 Minuten nach Beginn des Aktivierungszeitraumes erreicht werden und mindestens bis 5 Minuten vor Ende des Aktivierungszeitraumes gehalten werden. Zum Ende des Aktivierungszeitraumes muss noch mindestens 50% der abgerufenen Leistung erbracht werden.

Die angebotene Regelleistung ist leistungswirksam im Übertragungsnetzgebiet des Anschluss-ÜNB zu erbringen.